Hammam und Wohnungen im Patumbahpark

Hammam und Wohnungen im Patumbahpark, Zürich, 2008–2016.

Das langgestreckte Gebäude an der Mühlebachstrasse in Zürich wird vielseitig genutzt. In einem skulptural und monolithisch geschnittenen Volumen wurde gegen Süden der mehrgeschossige Hammam projektiert, angrenzend Gewerberäume und gegen Norden ein Komplex von zehn Wohneinheiten.

Der nur durch Moucharabiehs durchbrochene Kubus des Hammam mit Kuppel verweist auf authentische orientalische Vorbilder. Introvertiert und schützend vor Einblicken verschliesst sich sein Innen- dem Aussenraum. Die Hammamräume wurden entsprechend dem Ablauf des Reinigungsrituals gegliedert: Aufwärm-, Warm-, Heiss- und Ruheraum, im Obergeschoss Massageräume und eine Dachterrasse mit Ausblick auf den Park. Um den Innenhof im Erdgeschoss gliedern sich ein Restaurant und die Geschäftsräume des orientalischen Basars.

Unser Auftrag umfasste die Projektierung der Innenräume des Hammam, der Gewerberäume und von fünf Wohneinheiten: Lichtplanung, Materialisierung und Farbgestaltung, Küchen, Bäder, Cheminées, Innenausbauten und die gestalterische Baufrauenberatung in Fragen zur Architektur.

Die intensive Auseinandersetzung mit der Architektur von Miller&Maranta widerspiegelt die innere Raumgestaltung und deren Materialisierung. Aussen- und Innenräume stehen in direktem Dialog und Farb- und Materialübergänge verbinden sich zur harmonischen Einheit. Die mehrgeschossigen Wohneinheiten mit teils überhohen Räumen, polygonalen Grundrissgeometrien und Volumenöffnungen, welche die Ausblicke in die Parklandschaft zu traumhaften Bildern komponieren, waren Gestaltungsvorgabe und Grundlage für die Innenarchitektur.

Aber nicht nur: Auch die Visionen der Baufrau Lis Mijnssen mussten übersetzt werden. Radikale ökologische Vorgaben wurden umgesetzt und prägen die Materialisierung der Böden, der Wände, der Decken sowie der Möbel, Leuchten und Textilien. Kein einziges Material kam zur Anwendung, das nicht auf seine baubiologische und -ökologische Eignung überprüft worden war, und den Anteil an grauer Energie galt es weitgehend zu eliminieren. Die Definition der Materialien und ihrer Formgebung – mit der Vision einer Übersetzung von orientalischen Traditionen in unsere mitteleuropäische Kultur und deren Qualitätsansprüchen – führten zur intensiven Zusammenarbeit mit hervorragenden Handwerkern. 

In Folge entwickelten wir funktionelle, schlichte, unspektakuläre Lösungen mit höchsten Ansprüchen an Materialwahl und Verarbeitung. Der Lehmputz an den Wänden kam in der Originalfarbe seiner Grube, naturbelassen und geglättet zur Anwendung. In den Nassräumen sind die Wände mit einem dem Tadelakt nachempfundenen Terra di Pietra belegt und aus dem Holz der Bäume, die dem Gebäude weichen mussten, wurden Massivholzmöbel gebaut.

Interdisziplinär, im Team mit Fachplanern und in regem Austausch mit dem Glasmacher, wurden der Leuchter über dem Nabelstein und die Deckenleuchten für die Nassräume entworfen, entwickelt und realisiert. 

Die Integration von künstlichem Licht in die skulptural geschnittene Architektur, eine energieeffiziente Led-Lösung, die Gewährleistung eines taghell ausleuchtenden Raumlichtes für die tägliche Raumreinigung und gleichzeitig warme, introvertierte Lichtverhältnisse während den Betriebszeiten zu schaffen, waren die Vorgaben und führten uns zu einer technisch Perfekten und doch poetischen Lichtlösung.

Die Hammamräume wurden entsprechend dem Ablauf des Reinigungsrituals gegliedert. Aufwärm-, Warm- Heiss- und Ruheraum, sowie Massageräume und eine Dachterrasse mit Ausblick auf den Park. 

Aus den Stämmen der bis zu fünf Meter hohen Thuja Parkbäumen – Lebensbäume die dem Gebäude weichen mussten – wurde der gesamte Hammam Basar Innenausbau in Massivholz realisiert. 

Die Vision einer Übersetzung orientalisch, nomadischer Formensprachen und Traditionen in unsere mitteleuropäische Kultur und ihren Qualitätsansprüchen, war Projektgrundlage für die Gestaltung der Innenräume.  

Das langgestreckte Gebäude wird vielseitig genutzt. In einem skulptural und monolythisch geschnittenen Volumen, wurde gegen Süden der mehrgeschossige Hammam projektiert, angrenzend Gewerberäume und gegen Norden ein Komplex von zehn Wohneinheiten.
Der nur durch Mousharabiehs durchbrochene Kubus des Hammam mit Kuppel verweist auf authentische orientalische Vorbilder. Introvertiert und schützend vor Einblicken verschliesst sich sein Innen- dem Aussenraum. 

Unser Auftragsvolumen umfasste die Projektierung der Innenräume des Hammam, der Gewerberäume und von fünf Wohneinheiten: Lichtplanung, Materialisierung und Farbgebung, Küchen, Bäder, Cheminées, Innenausbauten und die gestalterische Baufrauenberatung in Fragen zur Architektur. 

Strikte ökologische Vorgaben prägen die Materialisierung der Böden, der Wände, der Decken so des gesamten Innenausbaus.
Kein einziges Material kam zur Anwendung welches nicht auf seine baubiologische und bauökologische Eignung überprüft wurde und der Anteil an grauer Energie galt es weitgehend zu eliminieren. 

Projekt:
Hammam und Wohnungen im Patumbahpark Zürich

Projektinitiative:
Lis Mijnssen, Investorin und Baufrau

Architektur:
Miller&Maranta AG, Basel
Paola Maranta und Quintus Miller, Projektverantwortliche
Bettina Haberbeck Schlempp, Projektleitung
Nicole Winteler, Projektleitung
Karin Bierlich, Projektplanung

Innenarchitektur:
Gabi Faeh Innenarchitektur, Zürich
Gabi Faeh, Projektleitung und Baufrauenberatung
Lis Mijnssen, Projektmitarbeit
Hanspeter Steiger, Projektplanung
Christian Deuber, Projektleitung Lichtplanung
Miranda Eisenring, Lichtplanung

Baufrauenberatung und Projektmanagement:
Ernst Basler + Partner, Zürich
Susana Elias, Projektleitung
Iris Mathez, Stellvertretende Projektleitung

Bauphysik und Bauökologie:
BWS Bauphysik AG, Winterthur
Bernhard Nydegger, Projektleitung
Miriam Nydegger, Projektberatung

Baubiologie:
Paul Leibundgut, Neuhausen

Bezug der Wohnungen:
Frühjahr 2012

Eröffnung Hammam Basar:
Dezember 2013
www.hammambasar.ch

Seit Jahren engagiert sich die Gruppe Italcementi mit Sitz in Bergamo im Rahmen ihres Kulturprogramms arcVision für international hervorragende Architektur. Ihr neustes Projekt ist ein Architektur-Award für Frauen. Am 8. März 2013 wurde der «arcVision Prize – Women and Architecture» erstmals verliehen.

Nominiert wurden neunzehn Projekte, unter ihnen auch das Zürcher Projekt «Hammam und Wohnungen im Patumbahpark», von Lis Mijnssen, Paola Maranta und Gabi Faeh. Prämiert wurde die Brasilianerin Carla Juaçaba für ihr Projekt «Pavilion Humanidade» in Rio de Janeiro.

Im Rahmen der Veranstaltung «Neue Räume 13 – Design in the City» wurden in den Räumen des Hammam Basar die neunzehn nominierten Projekte präsentiert.